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Knie: Orthesen oder Bandagen?

Ihr Hund hat einen Kreuzbandriss oder leidet unter Patellaluxation? Nicht immer ist eine Operation möglich oder empfehlenswert. Als erfahrener Anbieter im Bereich der Orthopädietechnik bei Mensch und Tier bieten wir Ihnen erfolgreiche Versorgungen für die konservative Stabilisierung von Patellaluxation oder Kreuzbandriss.

Beim Kreuzbandriss ist meist das vordere Kreuzband betroffen. Das Kreuzband verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Schienbeinknochen. Seine Aufgabe, das Kniegelenk zu stabilisieren, kann es nach einer kompletten oder teilweisen Ruptur nicht mehr erfüllen. Ein Schubladeneffekt entsteht. Durch das ständige leichte Rutschen der Knochen gegeneinander kann Arthrose entstehen – Stabilisierung von außen ist sinnvoll.

Rutscht die Patella (Kniescheibe) nach innen aus ihrem Gleitlager (aus der Rollfurche) heraus, spricht man von einer Patellaluxation nach medial.

Bei jeder Aktivität des Kniegelenks bewegt sich die Patella (Kniescheibe) mit – sie gleitet durch den Muskelzug und die Gelenkbewegung automatisch nach oben und unten. Befindet sich das Bein des Hundes in der aktiven Streckung, zieht ein Muskel (M. sartorius pars cranialis) die Kniescheibe nach innen. Ist nun der äußere Bereich des Quadriceps-Muskels zu schwach oder die Patella oder der Rollhügel des Kniegelenks zu flach, kann die Kniescheibe nach innen aus ihrem Gleitlager gezogen werden – sie „springt heraus“.

Sowohl Patellaluxation als auch Kreuzbandriss werden in bestimmten Fällen ohne Operation (konservativ) behandelt. In diesen Fällen sollte das Knie von außen stabilisiert werden – und zwar so, dass normale Bewegungen möglich sind, aber Instabilitäten sicher gehemmt werden. Insbesondere bei der Patellaluxation sollte jedes weitere „Herausspringen“ verhindert werden, da bei jedem Luxieren Abnutzungen entstehen.

Wichtig dabei: Die Stabilisation muss sich an die Bewegungen des Kniegelenks anpassen. Die Kniescheibe bewegt sich durch den Zug des Quadriceps-Muskels – ein sehr starker Muskel. Man benötigt also kräftigen Druck an der Innenseite der Kniescheibe, um die Patella in ihrer Rollfurche zu halten. Aber: Bei Beugung und Streckung des Knies verändert sich auch die Streckenlänge über das Knie – bei gebeugtem Knie ist das Maß deutlich länger als bei gestrecktem Knie.

Bei einer Orthese kann deshalb die Kniescheibe nicht gehalten werden – unabhängig davon, ob die Orthese ein Gelenk hat oder nicht. Die maßgefertigte Kniebandage dagegen stabilisiert das Knie: Sie verhindert bewegungsbedingte Hauptzugzeiten auf die Kniescheibe. Das bedeutet: Nicht die Kniescheibe wird gehalten, sondern die Kniebewegung begrenzt, in der die Patella am leichtesten luxiert.

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Auch den Schubladeneffekt bei einem Kreuzbandriss kann eine feste Orthese nicht verhindern: Hunde haben – wie Menschen – eine starke Oberschenkelmuskulatur. Im entspannten Zustand lässt sich diese Muskulatur eindrücken. Der Bügel für die Orthese liegt aber genau über diesen Oberschenkelmuskeln. Das heißt: Der feste Rahmen der Orthese kann die Schublade nicht verhindern, da sich die Muskulatur eindrücken lässt und sich der Oberschenkel so innerhalb der Orthese weiterhin gegen den Unterschenkel verschiebt.

Die Wirkung der Bandage folgt einem anderen Prinzip. Man weiß mittlerweile, dass der Schubladeneffekt bei ausgestrecktem Knie in Kombination mit Druck von der Pfote am größten ist. Deshalb verhindert die Kniebandage genau diese Bewegung: Das Knie lässt sich nicht komplett ausstrecken. Da die Bewegung des Sprunggelenks an die Kniebewegung gekoppelt ist, kann auch das Sprunggelenk nicht vollständig gestreckt werden. Der Schubladeneffekt wird deutlich verringert.

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Ein weiterer Nachteil einer festen Orthese: Der Umfang der Orthese bleibt immer gleich, da es sich um starres Material handelt. Baut Ihr Hund im Rahmen der Physiotherapie oder des Trainings wieder Muskulatur auf, wird das Bein kräftiger. Schwillt das Gewebe nach der akuten Schwellung wieder ab, wird das Bein schmaler. Bei einer Orthese kann dieser Zuwachs oder Schwund nicht berücksichtigt werden. Jedes nachträgliche Weiten der Orthese ist nur eine Kompromisslösung.

Im Gegensatz dazu passt sich eine maßgefertigte Kniebandage gut an, wenn sich die Beinumfänge ändern: Sie wird überlappend geschlossen, das Gewebe schmiegt sich an. Das bedeutet: Muskelzuwachs oder Volumenschwund mindert weder Wirkungsweise noch Funktion oder Tragekomfort der Bandage.

Die maßgefertigte Kniebandage enthält herausnehmbare Schienen – sie kann jederzeit an den Trainingsfortschritt angepasst werden. Mit Schienen wird eine höhere Stabilität erreicht. Wenn die Muskeln schon besser mitarbeiten, können die Schienen herausgenommen werden.

Eine maßgefertigte Kniebandage bietet Ihrem Hund also solide Stabilisation, Sicherheit und gleichzeitig eine gute Basis für das wichtige Training und die Physiotherapie mit den entsprechenden Anpassungsmöglichkeiten– und all das zu einem unschlagbaren Preis, vor allem im Vergleich zu einer Orthese.

Möchten Sie mehr zu Kreuzbandriss oder Patellaluxation wissen? Dann klicken Sie hier – Kreuzbandriss und Patellaluxation.